Das Treffen der europäischen Statthalter und der Empfang des neuen Generalgouverneurs des Ordens

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Das Treffen der europäischen Statthalter

Kardinal Edwin O’Brien, Großmeister des Ordens, dankte Professor Borromeo herzlich, der anhaltenden Beifall von den Teilnehmern an dem Treffen der europäischen Statthalter erhielt, bevor er den neuen Generalgouverneur, Herrn Botschafter Leonardo Visconti di Modrone vorstellte, der erklärte, dass er ein offenes Ohr für alle Mitglieder des Ordens haben und die Arbeit seines Vorgängers fortsetzen wolle, der auf eine außergewöhnliche Bilanz zurückblicken kann.

Die Vorstellung der Finanzergebnisse durch den Konsultor Pier Carlo Visconti und Professor Pierre Blanchard, Mitglied des Großmagisteriums, brachte einen bislang unerreichten Zuwachs der Spenden für das Heilige Land zutage – über 16 Millionen Euro – was insbesondere dem Wirken des Großmeisters zu verdanken ist, der die Statthaltereien auf der ganzen Welt systematisch besucht, dabei das Leben vor Ort dynamisiert und die internationale Kommunikation des Ordens anregt.

„So hat sich eine Atmosphäre des Vertrauens und der Geschwisterlichkeit entwickelt, die den Mittelpunkt und die Randgebiete einander nähergebracht hat“, wie Professor Borromeo feststellte.

Innerhalb des Ordens entstehen auch weiterhin neue Gemeinschaften von Rittern und Damen auf der ganzen Welt; neue Magistraldelegationen werden insbesondere in Chile und in Peru ins Auge gefasst. Eine stete Entwicklung, die Herr Kanzler Alfredo Bastianelli mit einigen überzeugenden Statistiken veranschaulicht hat – fast 30.000 Mitglieder auf allen Kontinenten, davon ein Drittel Frauen. Er beschrieb besonders die neue Anziehungskraft, die der Orden in Asien und im Pazifik ausübt.

Bezüglich der Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Unterstützung der Kirche im Heiligen Land stellen, zeigte unser Assessor Msgr. Antonio Franco auf, wie es der Vatikanischen Stiftung St. Johannes der Täufer, die einem Wunsch des Papstes entspricht, gelungen ist, die Situation der Universität Madaba zu sanieren und so in aller Transparenz eine bessere Verwaltung dieser Institution zu unterstützen, die auf dem Weg zur Unabhängigkeit ist. In einem weiteren Sinn besteht die Berufung der Stiftung darin, die Kultur und die Ausbildung im Nahen Osten zu fördern.

Durch die Stimme seines Vorsitzenden Professor Thomas McKiernan legte die Heilig-Land-Kommission, die mit der Begleitung der Projekte des Großmagisteriums beauftragt ist, die auf die Bitte des Lateinischen Patriarchates durchgeführt werden, die verschiedenen aktuellen Dossiers dar: Sie betreffen die Kirche von Jubeiha, die Schule in Naour und die Erhöhung der Gehälter der Lehrer, die in den Schulen der weitläufigen Erzdiözese des Patriarchates von Jerusalem angestellt sind, die Zypern, Israel, Palästina und Jordanien umfasst.

Diese Schulen, die zahlreiche Muslime aufnehmen, sind entscheidende Orte, an denen Brücken der Freundschaft und des gegenseitigen Verständnisses gebaut werden, die Garantien und Schlüssel für eine friedvolle Zukunft sind. Die Statthalter äußerten den Wunsch, im Land Palästina aktiver zu werden, wo Verzweiflung herrscht, wogegen die meisten Projekte des Großmagisteriums auf die Bitte des Lateinischen Patriarchates in Jordanien durchgeführt werden. Es stimmt, wie Professor Borromeo betonte, dass der Anteil der Katholiken in Palästina sehr gering ist (2% der Christen), es wird in Zukunft jedoch eine Diskussion mit Msgr. Pierbattista Pizzaballa über dieses Thema geführt werden.

Der Vizegouverneur für Nordamerika, Patrick Powers erinnerte daran, dass über zwei Drittel dieser Ausgaben vom Orden getragen werden, darunter zum Beispiel 100% der Ausbildung der Priester im Seminar von Beit Jala in der Nähe von Bethlehem in Palästina. Die USA bilden zusammen mit Deutschland die Spitze der Spenden und regen durch eine sehr intensive Informationsaktion bei den Mitgliedern bedeutende Vermächtnisse an. (Über zwei Millionen Dollar Vermächtnisse im letzten Jahr).

Anschließend wurde über die Consulta gesprochen, die vom 12. bis 16. November 2018 vorgesehen ist. Diese Tagung des Ordens wird von der Annahme der neuen Statuten geprägt sein, und die Teilnehmer werden an der Vorbereitung der Funktionen der Statthalter und auch am Platz der Kleriker in den Statthaltereien arbeiten.

Der Großmeister möchte, dass der Klerus 10% der Mitgliederzahl nicht übersteigt und dass diesen Priestern oder Ordensleuten klar ein präziser spiritueller Dienst zugewiesen wird. Ihre Rolle muss also besser definiert werden in einem Orden, der in erster Linie ein Laien-Orden ist – im Gegensatz zum Malteser- Orden, der ein religiöser Orden ist.

Das Treffen schloss mit dem Empfang des neuen Generalgouverneurs, der um das Gebet aller bat, um die Gesamtheit der Statthaltereien „in einem Geist des Dialogs koordinieren zu können, der konkret, offen und aufrichtig ist“.

 

FV


(18. Juli 2017)