Das Engagement des Ordens für Kinder mit Behinderung in Bethlehem

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Heinzl_Hogar Niño Dios

Das Hogar Niño Dios ist ein Haus, das hauptsächlich Kinder mit Behinderung im Gebiet um Bethlehem aufnimmt. Die Statthalterei USA North Central, die uns diesen Artikel zukommen ließ, beschloss im Jahr 2016, dieser Struktur einen Teil der 10% der von den Mitgliedern gesammelten Beiträge zukommen zu lassen, um ihr zu helfen, ihren Auftrag beim Empfang und bei der Unterstützung dieser benachteiligten und oft ausgesetzten Kinder fortzusetzen. Abgesehen von der Statthalterei USA North Central – die jährlich etwa 15.000 $ dorthin schickt – haben auch die Statthaltereien USA Western und Mittelitalien das Hogar im Jahr 2018 unterstützt und so das Wirken des Ordens noch präsenter und wirkungsvoll gemacht.


Das Haus Hogar Niño Dios befindet sich wenige Schritte von der Geburtskirche entfernt und nimmt palästinensische Kinder und einige Erwachsene mit schwerer Behinderung auf. Viele dieser Kinder leiden an Gehirnlähmung und anderen schweren neurologischen Krankheiten, die die Benutzung von Rollstühlen verlangen. Manche Kinder leiden an Mikrozephalie, Autismus, Down- Syndrom und genetischen Krankheiten. Manche sehen und hören kaum. Die meisten sprechen nicht. Die Hälfte der Bewohner dieses Hauses können sich nicht selbst ernähren und die meisten brauchen sehr viel Hilfe bei den Aktivitäten des Alltagslebens.

Vier Ordensfrauen des Ordensinstitutes des Menschgewordenen Wortes wohnen in diesem Haus, das von ihrer Oberin, Mutter Maria Pia vor dreizehn Jahren gegründet wurde. Die Schwestern sind die Hauptverantwortlichen für die Versorgung und werden dabei von Laien-Personal unterstützt, das die Nachtwachen hält, die Mahlzeiten zubereitet, die Reinigungsarbeiten und die Aufsicht über den Spielplatz übernimmt. Lehrer, Physiotherapeuten und Logopäden arbeiten in Vollzeit direkt in diesem Haus, weil die meisten Kinder nicht in der Lage sind, eine Schule außerhalb des Hauses zu besuchen. Die Priester der Ordensfamilie des menschgewordenen Wortes feiern die Messe in der Hauskapelle, bieten den Schwestern geistliche Begleitung an und interagieren regelmäßig mit den Kindern. Ein Arzt vor Ort kommt wöchentlich zur Untersuchung. Auch die Seminaristen des Lateinischen Patriarchates besuchen diese Einrichtung regelmäßig. Ehrenamtliche der Unitalsi und die „Misericordie“ kommen mehrmals pro Jahr dorthin: Sie beteiligen sich an Reinigungs- und Malerarbeiten und helfen den Schwestern, die Kinder zu füttern und mit ihnen zu spielen. Das Projekt Bethlehem von Großbritannien stellt ehrenamtliche Lehrer und Therapeuten bereit, die mit den Lehrern und Therapeuten vor Ort zusammenarbeiten, um ihr Können zu verbessern.

2016 wollte die Statthalterei USA North Central fünf karitative Initiativen im Heiligen Land auswählen, zu denen ihre Mitglieder zusätzliche freiwillige Beiträge leisten können. Für jede dieser Initiativen wurde ein Botschafter bestimmt, der die Aufgabe hat, sich genauer über diese Institutionen zu informieren und so mehr Auskünfte darüber geben zu können.

Hogar Niño Dios ist eine dieser Gegebenheiten, die 2016 ausgewählt wurden, und der Diakon Glen Heinzl, Ritter des Ordens, und seine Frau, die Komturdame Christine Heinzl gingen als Botschafter nach Bethlehem in das Hogar Niño Dios. Dort verbrachten sie eine Woche, in der sie sich täglich zwischen sechs und acht Stunden in dem Haus aufhielten, den Kindern beim Essen halfen, sie wuschen, die Windeln wechselten, sie in ihren Rollstühlen spazieren fuhren, sie beruhigten, wenn sie unruhig waren, sich an ihre Seite setzten, sie in ihre Arme nahmen und ihnen halfen, sich körperlich zu bewegen. Im September 2018 ging das Ehepaar Heinzl für zwölf Tage wieder in das Hogar Niño Dios, um bei der Versorgung der Kinder zu helfen.

Mutter Maria Pia war sehr dankbar für die Gelder, die der Deckung der allgemeinen Spesen dienen. In den beiden letzten Jahren wurden ein weiterer Lehrer und ein Physiotherapeut eingestellt. Die Zahl der Bewohner stieg von 25 auf 31. Derzeit sind Arbeiten im Gange, um die Kinder, die jetzt Jugendliche geworden sind, in ein benachbartes Haus zu verlegen, das von derselben Ordensgemeinschaft geleitet wird. Dadurch entstehen zusätzliche Ausgaben.

In diesem Haus sind die Freude, der Friede und die Liebe unverkennbar, genauso wie das typisch quirlige Verhalten der meisten Kinder. Die Bedürfnisse dieser Kinder sind groß, und die Schwestern hätten gern die Möglichkeit, noch mehr Kinder aufzunehmen.


Matthew Bunson
Statthalterei USA North Central


(April 2019)